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Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien


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aktivzivil - Die aktivierte Zivilgesellschaft. Zur nachhaltigen Wirkung von bürgerschaftlichem Engagement auf Sozialkapital und Gemeinwohl in Deutschland

Kontakt

Theresa Wagner
Universität Osnabrück
IMIS
Seminarstraße 19 a/b
49069 Osnabrück

theresa.wagner@uni-osnabrueck.de

gefördert durch:

Förderung: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Laufzeit: 2020 bis 2023
Projektleitung:
Prof. Dr. Sabrina Zajak & Dr. Elias Steinhilper (DeZIM)
Prof. Dr. Edgar Grande & Prof. Dr. Sven Hutter (WZB)
Prof. Dr. Helen Schwenken (IMIS, Universität Osnabrück)
Wissenschaftliche Mitarbeiter*innen:
Moritz Sommer (DeZIM), Marina Seddig (DeZIM); Clara van den Berg (WZB); Inken Rommel (IMIS), Theresa Wagner (IMIS)
Beteiligte Praxispartner*innen:
Arbeit und Leben e.V.
Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen e.V.
Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement e.V.
Bundesverband Netzwerke von Migrantenorganisationen e.V.
Evangelisches Werk für Diakonie und Entwicklung e.V.
Phineo gemeinnützige AG

Mehr Informationen: www.aktivzivil.de

Pressemitteilung vom 24.6.2020

Das um 2015 entstandene Engagement für Geflüchtete gilt als Sternstunde der Zivilgesellschaft in Deutschland. Unzählige Initiativen haben sich gegründet, viele Ehrenamtliche engagierten sich in der Unterstützung Geflüchteter vor Ort. Welche nachhaltige Wirkung dieser Aktivierung lässt sich fünf Jahre später feststellen?Das Forschungsprojekt aktivzivil ging dieser und weiteren Fragen im Zeitraum von Januar 2020 bis April 2023 nach.

Studien zeigen die Bedeutung der Zivilgesellschaft bei der Bewältigung der unmittelbaren Herausforderungen durch die Ankunft einer großen Zahl von Geflüchteten. Sie dokumentieren auch die Zusammensetzung der Initiativen, die Motivation der Beteiligten und das Zusammenwirken unterschiedlicher Akteur*innen. Unklar ist bislang allerdings, wie sich das neue Engagement langfristig auf die Gesellschaft auswirkt. Der Aktivierungsschub von 2015/16 steht im Kontext eines allgemeinen Wandels der Strukturen und Handlungsformen zivilgesellschaftlichen Engagements sowie einer zunehmenden Politisierung der Akteur*innen. Es ist davon auszugehen, dass die langfristigen Wirkungen der zivilgesellschaftlichen Aktivierung im Jahr 2015 ganz entscheidend durch diese veränderten Rahmenbedingungen beeinflusst werden.

Gerade in mittelgroßen Städten besteht hierzu eine Forschungslücke. Diese Konstellation des zivilgesellschaftlichen Engagements im Bereich der Unterstützung von Geflüchteten galt es im Verbundprojekt „aktivzivil“ (IMIS, DeZIM, WZB) auf verschiedenen Ebenen zu erforschen:

a) Auf der Ebene des individuellen Engagements: Inwiefern geht dieses in dauerhafte Formen der Beteiligung über? Welche Bedeutung hat das Engagement biographisch?

b) Auf der Organisationsebene: Inwiefern verändert der Aktivierungsschub von 2015 langfristig die zivilgesellschaftliche Infrastruktur?

c) Auf der Ebene der gesellschaftlichen Folgen: Inwiefern wird dadurch Gemeinwohl und sozialer Zusammenhalt produziert?

Das Forschungsteam am IMIS widmete sich dabei dem gesellschaftlichen Engagement auf der Ebene des individuellen Engagements (Mikro-Ebene). Dabei lag der Untersuchungsschwerpunkt auf individuellen Engagementbiographien. Das Untersuchungssample deckte das Spektrum der Engagierten ab – dazu zählen die ‚spontan Helfenden‘, langjährig asylpolitisch Engagierte, Schüler*innen oder Menschen mit eigener Fluchterfahrung. Erhoben werden u.a. Beweggründe und Narrationen Einzelner für zivilgesellschaftliches Engagement, Erfolge, Hürden und Belastungen, die individuelle Bedeutung und die spezifischen Ausprägungen des Engagements.