IMIS

Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien


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Prof. Dr. Helen Schwenken, IMIS-Direktor Prof. Dr. Andreas Pott, Unipräsident Prof. Dr. Wolfgang Lücke, der Osnabrücker Oberbürgermeister Wolfgang Griesert, IMIS-Gründungsdirektor Prof. Dr. Klaus J. Bade, die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, Staatsministerin Aydan Özoguz, und Prof. Dr. Jochen Oltmer (es fehlt die nds. Sozialministerin Cornelia Rundt). Mit ihnen feierten am Freitag, dem 29. Mai 2015 mehr als 300 geladene Gäste das 25-jährige Bestehen des IMIS. Foto: Elena Scholz
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Anschnitt der Jubiläumstorte durch die ehemaligen IMIS-Direktoren Klaus J. Bade und Hans-Joachim Wenzel sowie den amtierenden IMIS-Direktor Andreas Pott. Foto: Anna Kaim

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›Ansichtssache‹: IMIS im Film

Anlässlich des Jubiläums filmten Studierende ihre Sicht auf das IMIS.

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Geschichte des IMIS

Das IMIS wurde als interdisziplinäre und interfakultative Forschungseinrichtung 1990/91 gegründet und im November 1991 mit einem Festakt in der Aula des Osnabrücker Schlosses offiziell eröffnet. Das IMIS war in Deutschland damit das erste reguläre universitäre Forschungsinstitut dieses Zuschnitts.

Die Vorgeschichte des Instituts begann Ende der 1980er Jahre mit Überlegungen des Historikers Prof. Dr. Klaus J. Bade, die auch in der Bundesrepublik expandierende historisch-sozialwissenschaftliche Migrationsforschung interdisziplinär einzubetten und überregional zu organisieren. Im Juni 1989 wurde vor diesem Hintergrund an der Universität Osnabrück der ›Arbeitskreis Migrationsforschung und Interkulturelle Studien‹ gegründet. Die Gruppe traf sich in regelmäßigen Abständen zu interdisziplinären Arbeitsgesprächen sowie zur Organisation einschlägiger Veranstaltungen an der Universität und bereitete eine Institutsgründung vor. Der Weg vom Arbeitskreis zum Institut wurde durch wichtige, von Prof. Bade eingeworbene Starthilfen des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft, der Volkswagen-Stiftung und der Freudenberg-Stiftung gefördert.

Das Institut war von Beginn an als ein überregionales und internationales Zentrum multidisziplinärer Begegnung und interdisziplinärer Forschung gedacht. Dazu sollten entsprechende Bibliotheksbestände und Räume für Forschungsprojekte sowie Doktorandinnen und Doktoranden geschaffen werden. Der Weg zum ersten interdisziplinären Institut der Universität Osnabrück bedurfte in den Gremien und an der Universitätsspitze zunächst erheblicher Überzeugungsarbeit. Ein entscheidender Schritt zur Etablierung einer solchen wichtigen Struktur ergab sich 1993 im Zusammenhang mit Bleibeverhandlungen von Prof. Dr. Bade – angesichts eines Rufes an die Universität Freiburg i.Br. – mit der Universität Osnabrück und dem Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur. Seither verfügt das Institut über eine Geschäftsstelle und eine Institutsbibliothek. Die IMIS-Bibliothek, die zunächst im Institutsgebäude eingerichtet wurde, ist 2019 aus Raummangel in die Zentrale der Universitätsbibliothek verlagert worden. Hier bleibt sie als geschlossener Spezialbestand zur Migrationsforschung erhalten, die Arbeits- und Ausleihbedingungen haben sich damit noch einmal erheblich verbessert.

Als internationale Begegnungsstätte interdisziplinärer Forschung kann das IMIS Arbeitsplätze für auswärtige Gäste mit eigenen Stipendien bieten, die sich hier ganz auf ihre Forschungsvorhaben konzentrieren können. Mit einer deutlichen Erweiterung der genutzten Flächen im Gebäude 2020 ließ sich der vor allem seit 2015 wachsende Raumbedarf des Instituts befriedigen. Im Januar 2018 ist das IMIS in die Organisationsform eines Forschungszentrums der Universität Osnabrück überführt worden.

Zur Intensivierung der interdisziplinären Arbeit am Institut trugen von Beginn an mehrere Schriftenreihen und zahlreiche drittmittelgestützte Forschungsprojekte bei. Das IMIS verfügt zudem über eine breite Erfahrung in der Förderung wissenschaftlichen Nachwuchses. Nach dem Abschluss des interdisziplinären DFG-Graduiertenkolleg ›Migration im modernen Europa‹ in dem von 1995 bis 2005 rund 50 Doktorandinnen und Doktoranden ausgebildet wurden, stand die Nachwuchsförderung im Rahmen unterschiedlicher interdisziplinärer Forschungsprojekte und Graduiertenprogramme im Vordergrund. Im Anschluss an die im Rahmen des Graduiertenkollegs entwickelten Perspektiven des forschenden Lernens wurde 2003/04 der Master-Studiengang ›Internationale Migration und Interkulturelle Beziehungen‹ (IMIB) erarbeitet. Es bietet seither ein interdisziplinäres und forschungsbezogenes Programm, der sich an BA-Absolventinnen und -Absolventen verschiedener Fachrichtungen wendet. Von 2010 bis 2018 war der Master-Studiengang IMIB darüber hinaus an dem Erasmus-Mundus Joint Master Programm ›International Migration and Social Cohesion‹ (MISOCO) beteiligt, das sich vor allem an internationale Studierende aus Nicht-EU-Staaten richtete. 2019 löste der ›European Master in Migration Studies‹ (EuMIGS), der gemeinsam mit acht europäischen Universitäten betrieben wird, MISOCO ab.

Die Leitung des Instituts obliegt dem Vorstand, dem der Geschäftsführende Direktor des IMIS vorsitzt. Auf den Gründungsdirektor Prof. Dr. Klaus J. Bade, der von 1991 bis 1997 amtierte, folgte als IMIS-Direktor der im Jahr 2020 verstorbene Sozialgeograph Prof. Dr. Hans-Joachim Wenzel (1997 bis 2002). Prof. Dr. Bade übernahm 2002 bis 2005 erneut die Leitung des Instituts. Ihm folgte von 2005 bis 2009 der im Jahr 2010 verstorbene Migrationssoziologie Prof. Dr. Michael Bommes. Als IMIS-Direktor amtierte von 2009 bis 2020 der Sozialgeograph Prof. Dr. Andreas Pott. Am 1.1.2021 übernahm Prof. Dr. Helen Schwenken (Soziologie) die Leitung des IMIS.