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Profil der Juniorprofessur ›Migration und Integration der Russlanddeutschen‹
Russisch-Deutsches Haus in Barnaul
Die mit ihrer Ausrichtung in Deutschland einzigartige Juniorprofessur „Migration und Integration der Russlanddeutschen“ betreibt innovative, interkulturell und interdisziplinär ausgerichtete Migrationsforschung zu den Russlanddeutschen in Geschichte und Gegenwart. Sie wird von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) gefördert und ist am Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS) sowie am Historischen Seminar der Universität Osnabrück angesiedelt.
Russlanddeutsche Geschichte ist ein fester Bestandteil der europäischen Siedlungs- und Migrationsgeschichte des 18.-20. Jahrhunderts und wird in diesem Rahmen in den Kontexten von Siedlungskolonialismus, transatlantischer Migration, Zwangsmigration und Ost-West-Migration verortet. Aus diesem Ansatz folgt eine Fokussierung auf geographisch distinkte Räume, die durch die Migrationsbewegungen deutscher Siedler und ihrer Nachfahren in Beziehung zueinander gesetzt wurden: Deutschland bzw. das deutschsprachige Mitteleuropa, verschiedene Regionen des Russischen Reiches bzw. der Sowjetunion sowie Nord- und Südamerika. Auf diese Weise wird die Forschung zur Geschichte und Gegenwart der Russlanddeutschen als Teil moderner transnationaler Geschichtsschreibung und Migrationsforschung verankert.
Einen weiteren Forschungsschwerpunkt bilden die Beheimatungs- und Integrationsstrategien von Russlanddeutschen in der Bundesrepublik. Dabei spielt die Untersuchung des konkreten Alltags eine wichtige Rolle. Anhand von kulturellen Praxen wie z. B. Sprache, Religion, Kleidung, Wohnung, Musik, Literatur und Ernährung lassen sich kultureller Wandel und Identitätskonstruktionen nachvollziehen sowie mit anderen Migrantengruppen und Ländern vergleichen.
Ihre Forschungsergebnisse vermittelt die Juniorprofessur mittels nationaler und internationaler Publikationen und Tagungen sowie durch eng mit der Forschung verzahnte Lehre. Im Rahmen von Lehrveranstaltungen des Masterstudiengangs Internationale Migration und Interkulturelle Beziehungen (IMIB) werden historische sowie methodische Kenntnisse vermittelt, welche die Studierenden selbst zu Forschungen im Arbeitsfeld Migration und Integration befähigen. Weiterhin ist die Juniorprofessur fest in die interdisziplinäre Arbeit des IMIS eingebunden, beispielsweise durch Beteiligung am Graduiertenkolleg „Die Produktion von Migration“.
Gefördert durch: