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Institute for Migration Research and Intercultural Studies


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Studien zur Historischen Migrationsforschung (SHM)

herausgegeben von Jochen Oltmer im Verlag Ferdinand Schöningh, Paderborn
begründet von Klaus J. Bade
Wissenschaftlicher Beirat:
Detlef Brandes (Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf), Tobias Brinkmann (Penn State University, USA), Heike Bungert (Westfälische Wilhelms-Universität Münster), Pieter C. Emmer (Universität Leiden, Niederlande), Andreas Fahrmeir (Goethe-Universität Frankfurt am Main), Ulrich Herbert (Albert-Ludwigs-Universität Freiburg i.Br.), Walter D. Kamphoefner (Texas A&M University, USA), Jan Lucassen (Universität Amsterdam, Niederlande), Maren Möhring (Universität Leipzig), Gwénola Sebaux (Université catholique de l'Ouest, Angers, Frankreich)
Redaktion: Jutta Tiemeyer

Die Studien zur Historischen Migrationsforschung bieten dieser rasch wachsenden Forschungsrichtung ein Publikationsorgan für Monographien und konzeptionell geschlossene Sammelwerke.

Bd. 37: Christoph Lorke, Liebe verwalten. ›Ausländerehen‹ in Deutschland 1870-1945, Ferdinand Schöningh Verlag, Paderborn 2020, 689 S., Festeinband und E-Book, ISBN 978-3-506-70294-4

Grenzüberschreitende Liebesbeziehungen im Wandel der Zeit; Heiraten über nationale und kulturelle Grenzen hinweg: Solche Liebesbeziehungen, die heute immer häufiger vorkommen, waren in der Vergangenheit aus unterschiedlichen Gründen umstritten.

Das Buch erzählt erstmals die Geschichte der (erfolgten und verhinderten) Eheschließungen Deutscher mit Nichtdeutschen. Dabei konzentriert sich das Buch auf die Zeit zwischen Kaiserreich und dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Deutlich wird für diesen Zeitraum, wie umstritten solche intimen Grenzüberschreitungen immer wieder waren. Bürokratische Hürden und ausländerrechtliche Regelungen, zunehmend aber auch eugenisch-rassistische und stark ethnozentristische Ordnungsvorstellungen haben die Chancen solcher Ehevorhaben stark beeinflusst. Deutlich wird aber auch: Solche Eheschließungen veränderten die Wirklichkeit und Wahrnehmung der Aufnahmegesellschaften, sie führen zu neuen gesellschaftlichen Dynamiken und stellen Gewesenes vor neue Herausforderungen.

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Bd. 36: Simon Goeke, "Wir sind alle Fremdarbeiter!" Gewerkschaften, migrantische Kämpfe und soziale Bewegungen in Westdeutschland 1960–1980, Ferdinand Schöningh Verlag, Paderborn 2020, 386 S., Festeinband und E-Book, ISBN 978-3-657-70295-4, € 59,00

Migration und Soziale Bewegungen in ›dynamischen Zeiten‹.

Die Geschichte der sozialen Bewegungen in der Bundesrepublik kann nicht ohne die Migrationsgeschichte gedacht werden. Denn die Kämpfe von Gewerkschaften, Arbeiterbewegung und ›Achtundsechzigern‹ formten sich zu großen Teilen erst durch die Präsenz und das Engagement von Migrantinnen und Migranten.

In den 1960er und 1970er Jahren sahen sich in der Bundesrepublik sowohl die Gewerkschaften als auch die ›Neue Linke‹ dem traditionellen Internationalismus der Arbeiterbewegung verbunden. Doch während in den Gewerkschaften die Anwerbung von Arbeitskräften im Ausland zunächst mit Besorgnis und Ablehnung betrachtet wurde, sahen die ›Neuen Linken‹ in den Migrantinnen und Migranten eine Chance, ihre Revolte an den Universitäten auch in die Betriebe zu tragen. Tatsächlich führte die Migration schließlich zu neuen kämpferischen Allianzen sowohl innerhalb als auch außerhalb der Industriebetriebe. Denn die ausländischen Aktivistinnen und Aktivisten prägten nachhaltig Themen und Formen der internationalistischen Proteste und Arbeitskämpfe.

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Bd. 35: Jan Andreas Kaufhold, Migration und Weltwirtschaftskrise. Wanderungen im Deutschen Reich in den späten 1920er und frühen 1930er Jahren, Ferdinand Schöningh Verlag, Paderborn 2019, 558 S., Festeinband und E-Book, ISBN 978-3-506-78842-9, € 89,00

Binnenwanderungen 1929 bis 1935 im Spannungsfeld von Weltwirtschaftskrise, Weimarer ›Staatskrise‹ und NS-›Machtergreifung‹.

Wie entwickelte sich das innerdeutsche Migrationsgeschehen im Blick auf Verläufe, Strukturen und Praktiken vor dem Hintergrund der tiefgreifenden ökonomischen, gesellschaftlichen und politischen Umwälzungen der späten 1920er und frühen 1930er Jahre? Die Weltwirtschaftskrise veränderte das Wanderungsgeschehen in Deutschland fundamental: Alte Wanderungstraditionen liefen aus, neue Migrationsbewegungen traten auf, Zielräume und Motive veränderten sich. Gezeigt wird der Wandel am Beispiel der inländischen landwirtschaftlichen Wanderarbeiter, der Krisenwanderungen ›Erwerbs- und Wohnungsloser‹ sowie der Migration im Kontext des Siedlungsprogramms ›vorstädtische Kleinsiedlung‹. Erstmals wer-den durch den Vergleich der Binnenwanderungen in der Endphase der Weimarer Republik und den ersten Jahren der NS-Herrschaft Kontinuitäten und Brüche aufgezeigt.

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Bd. 34: Franka Bindernagel, Deutschsprachige Migranten in Buenos Aires. Geteilte Erinnerungen und umkämpfte Geschichtsbilder 1910–1932, Ferdinand Schöningh Verlag, Paderborn 2018, 271 S., 18 Abb., Festeinband und E-Book, ISBN 978-3-506-78782-8, € 58,00

Deutsche Migrantinnen und Migranten in Argentinien: Ein historischer Beitrag zur Migrationsdebatte.

Deutsche, österreichische sowie schweizer Einwanderinnen und Einwanderer bildeten eine heterogene Gemeinde im Herzen der Metropole Buenos Aires. Sie entwickelten eine gemeinsame Erinnerungskultur, die ihnen Orientierung und Identität gab. Doch sie stritten auch aufgrund unterschiedlicher politischer Überzeugungen über verschiedene Deutungen der Geschichte. Die Autorin lässt die Prozesse der Aneignung von Geschichtsbildern innerhalb der Migrantengemeinde, die Entwicklung einer Meistererzählung und das Scheitern von geschichtspolitischen Projekten deutlich werden. Trotz vieler Bezüge zu den Herkunftsländern der Einwanderinnen und Einwanderer war ihre Erinnerungskultur stark von den Gegebenheiten in Argentinien und der Heterogenität ihrer Gemeinde abhängig.

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Bd. 33: Rolf Wörsdörfer, Vom ›Westfälischen Slowenen‹ zum ›Gastarbeiter‹. Slowenische Deutschland-Migrationen im 19. und 20. Jahrhundert, Ferdinand Schöningh Verlag, Paderborn 2017, 491 S., Festeinband, ISBN 978-3-506-78603-6, € 58,00

Vom ›Westfälischen Slowenen‹ im Ruhrgebiet zum Automobilarbeiter in Bayern.

Italien, Polen und die Türkei sind als Herkunftsgebiete von Arbeitswanderern hierzulande bestens bekannt. Nur wenige wissen, dass im 19. und 20. Jahrhundert auch aus Slowenien Zehntausende von Arbeitssuchenden nach West- und Süddeutschland gelangten. Um 1872 verließen die ersten slowenischen Bergleute und Landwirte die habsburgischen Kronländer Krain und Steiermark, um ins Ruhrgebiet zu ziehen. Dort wurden sie bald unter dem Namen ›Westfälische Slowenen‹ bekannt. Mit dem deutsch-jugoslawischen Anwerbeabkommen von 1968 konzentrierte sich die slowenische Deutschland-Migration vor allem auf Bayern. Damals beschäftigte Audi in Ingolstadt ähnlich viele Arbeitskräfte aus Slowenien wie die Zechen am Niederrhein um 1900. Es lohnt, die Mobilität, die Rück- und Weiterwanderung, die Wohnsituation und die kulturelle Praxis der Migranten beider Epochen ebenso zu vergleichen wie deren konfessionelle Bindungen, die Arbeitskämpfe und das Vereinswesen.

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Bd. 32: Heike Bungert, Festkultur und Gedächtnis. Die Konstruktion einer deutschamerikanischen Ethnizität 1848–1914, Ferdinand Schöningh Verlag, Paderborn 2016, 637 S., Festeinband, ISBN 978-3-506-78185-7, € 69,00

Deutsche Migranten in den USA feierten viel und gern. In den verschiedenen Festen konstruierten sie eine deutschamerikanische Ethnizität und ein eigenständiges ethnisches Gedächtnis.

Die Studie erstellt anhand umfangreicher Archivalien und Zeitungen aus den USA und Deutschland die bislang vollständigste Übersicht über die großen deutsch-amerikanischen Feste – von Sänger-, Turn-, Schützen-, Volks- und Arbeiterfesten über Schiller-Feiern zu regionalen Jubiläen und Deutschen Tagen. Sie zeigt erstmals, wie sich über Feste und transnationale Erinnerung eine deutschamerikanische Ethnizität bildete. Zugleich analysiert die Autorin, wie sich das Gedächtnis der Migrantinnen und Migranten im Laufe der Zeit wandelte, wie man mit der Auffächerung der Interessen umging und welchen Einfluss Konflikte wie der amerikanische Bürgerkrieg und der Deutsch-Französische Krieg, aber auch der wachsende US-amerikanische Patriotismus und die neue Wilhelminische ›Weltpolitik‹ des deutschen Kaiserreiches hatten. Schließlich verdeutlicht das Buch, wie sich aus verschiedenen ethnischen ›Spezialgedächtnissen‹ ein ethnisches Gesamtgedächtnis bildete.

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Bd. 31: Patrick Sänger (Hg.), Minderheiten und Migration in der griechisch-römischen Welt: Politische, rechtliche, religiöse und kulturelle Aspekte, Ferdinand Schöningh Verlag, Paderborn 2016, 242 S., Festeinband, ISBN 978-3-506-76635-9, € 39,90

Minderheiten können aus Migration entstehen und durch ihre Mobilität gekennzeichnet sein. Das gilt nicht nur für die Gegenwart, sondern freilich auch für die griechisch-römische Welt.

Die in dem Sammelband zusammengestellten Beiträge beschäftigen sich mit Minderheiten und deren Vertretern und untersuchen Migrations- und Integrationsfragen anhand politischer, rechtlicher, religiöser und kultureller Aspekte. Dabei illustrieren sie die Arbeit bzw. den kritischen Umgang mit literarischem, archäologischem und dokumentarischem Quellenmaterial. Behandelt werden das Klassische Athen im 5. Jahrhundert v.Chr., das hellenistische Ägypten, die Geschichte eines Reisenden aus der Stadt Kandahar (im heutigen Afghanistan) an der Wende vom 1. Jahrhundert v.Chr. zum 1. Jahrhundert n.Chr. und das römische Reich in der Epoche der Kaiserzeit und der Spätantike.

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Bd. 30: Christoph Rass (Hg.), Militärische Migration vom Altertum bis zur Gegenwart, Ferdinand Schöningh Verlag, Paderborn 2016, 364 S., Festeinband, ISBN 978-3-506-76637-3, € 44,90

Zum Leben von Soldaten gehört – quer durch die Geschichte – Migration.

Von der Einberufung zum Wehr- oder Kriegsdienst und Feldzügen in ferne Länder über die Stationierung ›in der Fremde‹ als Besatzungssoldaten oder koloniales Herrschaftspersonal bis zur Verbringung in Kriegsgefangenenlager oder der Rückwanderung von Veteranen in ihre ›Heimat‹ prägen Migration und Mobilität Leben, Alltag und Sterben im Militär. Dennoch werden die von militärischen Institutionen induzierten Wanderungsphänomene mit ihren spezifischen Ursachen, Rahmungen und Folgeprozessen von der Forschung ebenso selten thematisiert wie die erfahrungsgeschichtliche Dimension dieser Aspekte von ›Soldatenleben‹. Der Band beleuchtet in 18 Fallstudien die Lebenswirklichkeit von Soldaten vom Heer der Pharaonen bis zur US Army im Irak und in Afghanistan, arbeitet spezifische Mobilitätsformen heraus und fragt nach der Bedeutung von Krieg und Militär als Triebkräften einer stets präsenten und zunehmend globalen Migration von Militärangehörigen.

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Bd. 29: Robert Fuchs, Heirat in der Fremde. Deutschamerikaner in Cincinnati im späten 19. Jahrhundert, Ferdinand Schöningh Verlag, Paderborn 2014, 365 S., Faltplan, Festeinband, ISBN 978-3-506-77857-4, € 54,-

Die deutschen Einwanderer in den USA bildeten in manchen Großstädten eine abgeschlossene Gesellschaft, die dazu tendierte, »unter sich« zu heiraten.

Doch was bedeutete »unter sich«? Heirateten katholische Süddeutsche lieber protestantische Norddeutsche oder doch eher katholische Iren? Existierten schichtspezifische Unterschiede? Welche Rolle spielten Generationszugehörigkeit oder Alter? Welche Rolle spielte die Struktur des Heiratsmarkts? Diesen Fragen geht die vorliegende Studie anhand der deutschamerikanischen Community von Cincinnati um 1880 nach. Aktuelle Debatten über die angebliche Abschottung von Migrantengruppen und »Parallelgesellschaften« erhalten so historische Tiefenschärfe.

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Bd. 28: Oliver Trede, Zwischen Misstrauen, Regulation und Integration. Gewerkschaften und Arbeitsmigration in der Bundesrepublik Deutschland und in Großbritannien 1960-1980, Ferdinand Schöningh Verlag, Paderborn 2015, 424 S., Festeinband, ISBN 978-3-506-77667-9, € 54,-

Schon immer war die Haltung der Gewerkschaften zur Arbeitsmigration von Misstrauen geprägt: Kamen da Lohndrücker und Streikbrecher oder Kollegen, die gleiche Rechte beanspruchen konnten?
Diese Studie verbindet Gewerkschafts- und Sozialgeschichte mit Migrationsgeschichte und zeichnet so ein Bild des Wandels in der Bundesrepublik und Großbritannien während der 1960er und 1970er Jahre. Welche Rolle spielten Gewerkschaften bei Fragen der Regulation von Einwanderung, Integration und Benachteiligungen von Migranten? Welche Rolle spielten Migranten in den Arbeitnehmerorganisationen? Welche Bedeutung hatten ausländerfeindliche Einstellungen oder der Wandel der Arbeitsmarktbedingungen durch Leiharbeit und illegale Beschäftigung?

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Bd. 27: Marcel Berlinghoff, Das Ende der ›Gastarbeit‹. Westeuropäische Anwerbestopps 1970-1974, Ferdinand Schöningh Verlag, Paderborn 2013, 403 S., Festeinband, ISBN 978-3-506-77668-6, € 49,90

Jenseits der Ölkrise - »Grenzen der Aufnahmefähigkeit« - Europäisierung der Migrationspolitik

Beendete tatsächlich die Ölkrise die »Gastarbeiter-Ära«? Warum stoppten alle westeuropäischen Industriestaaten Anfang der 1970er Jahre ihre Anwerbung und schlossen die Grenzen für unerwünschte Arbeitsmigranten? Das Buch begibt sich auf die Suche nach der Entstehungsgeschichte der Anwerbestopps und zeichnet die Diskussionen der Beamten nach, die sich auf unterschiedlichen Ebenen von der Stadtverwaltung bis zur Europäischen Gemeinschaft mit dem »Problem der ausländischen Arbeitnehmer« beschäftigten. Dabei erklärt es am Beispiel Deutschlands, Frankreichs und der Schweiz, wie die nationalen Entscheidungen durch transnationale Diskurse geprägt wurden, sich gegenseitig beeinflussten und schließlich zu einer Europäisierung der Migrationspolitik führten.

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Bd. 26: Jan Philipp Sternberg, Auswanderungsland Bundesrepublik. Denkmuster und Debatten in Politik und Medien 1945-2010,
Ferdinand Schöningh Verlag, Paderborn 2012, 253 S., Festeinband,
ISBN 978-3-506-77109-4, € 34,90

Die andere Seite der Medaille Migration: wie Auswanderer gesehen werden.

Wie wurde das Thema Auswanderung in der Bundesrepublik in Politik und Medien behandelt? Welche Ideologien und Traditionslinien lagen dem Umgang mit Auswanderung zugrunde? Wie veränderten sich diese Einstellungen zwischen der Nachkriegszeit und dem 21. Jahrhundert? Gezeigt wird der von Verlustangst und Steuerungs-Illusionen gekennzeichnete Umgang mit Auswanderung in der Bundesrepublik.
Erstmals werden die politischen und medialen Debatten um Auswanderung in den 1950er und 2000er Jahren analysiert und in Beziehung gesetzt. Hier zeigt sich eine Parallele zu den ebenso durch Furcht geprägten Debatten um Zuwanderung, der anderen Seite der Medaille Migration.

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Bd. 25: Christian Westerhoff, Zwangsarbeit im Ersten Weltkrieg.
Deutsche Arbeitskräftepolitik im besetzten Polen und Litauen 1914-1918, Ferdinand Schöningh Verlag, Paderborn 2012, 377 S., 26 Abb.,
Festeinband, ISBN 978-3-506-77335-7, € 40,90

Zwangsarbeit gehört zu den dunkelsten Kapiteln der deutschen Geschichte. In Forschung und öffentlicher Debatte wird Zwangsarbeit in der Regel ausschließlich mit dem Zweiten Weltkrieg in Verbindung gebracht. Doch bereits 1914–1918 war die Rekrutierung und Beschäftigung ausländischer Arbeitskräfte im deutschen Machtbereich zunehmend von Zwang gekennzeichnet.
Christian Westerhoff schließt eine Forschungslücke, indem er erstmals die Bedingungen, Formen und Folgen von Zwangsarbeit und Zwangsrekrutierung in den besetzten Gebieten Polens und des Baltikums während des Ersten Weltkriegs in den Blick nimmt. Er schildert anschaulich, wie insbesondere die militärisch verwalteten Gebiete des Baltikums zu einem ›Laboratorium‹ der Zwangsarbeit und des ›totalen Kriegs‹ wurden.

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Polnische Ausgabe: Seite des polnischen Verlages

Bd. 24: Johannes Frackowiak, Wanderer im nationalen Niemandsland. Polnische Ethnizität in Mitteldeutschland von 1880 bis zur Gegenwart, Ferdinand Schöningh Verlag, Paderborn 2011, 238 S., 15 Abb., Festeinband, ISBN 978-3-506-77108-7, € 30,90

Integration: der Blick auf vier Generationen

Um Integrations- und Assimilationsprozesse in einem fremdnationalen und fremdkonfessionellen Umfeld geht es der Studie am Beispiel der polnischen Zuwanderer in das Bitterfelder Braunkohlen- und Industrierevier. Im Mittelpunkt stehen dabei die Hintergründe für ein Verhalten der Zuwanderer, das einerseits auf die soziale und nationale Integration im Gastland gerichtet war, andererseits aber ein Beharren auf ihrer polnischen Identität darstellte. Integration, Assimilation und nationale Identitätsbildung der Betroffenen werden dabei in einem intergenerativen Zugang über bis zu vier Generationen betrachtet.

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Bd. 23: Christiane Reves, Vom Pomeranzengängler zum Großhändler?
Netzwerke und Migrationsverhalten der Brentano-Familien im 17. und 18. Jahrhundert, Ferdinand Schöningh Verlag, Paderborn 2012, 369 S., zahlr. Abb., Festeinband, ISBN 978-3-506-77107-0, € 39,90

Erfolgreiche italienische Einwanderer im Deutschland der Frühen Neuzeit

Heute ist die Präsenz von Italienern in Deutschland eine Selbstverständlichkeit. Weniger bekannt ist jedoch, dass Bewohner der Apeninnhalbinsel auch in vergangenen Jahrhunderten nach Deutschland gekommen sind und hier nachhaltig das wirtschaftliche und kulturelle Leben prägten.
Die Arbeit befasst sich mit dem ökonomischen und sozialen Aufstieg italienischer Händler, insbesondere der Brentano-Familien, im 17. und 18. Jahrhundert in Deutschland. Ziel ist es, die Funktion von Migrationssystemen zu erschließen, die Bedeutung von Familienverbindungen und Handelsstrukturen in der Migration herauszuarbeiten sowie Mechanismen der Integration auszuweisen.

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Bd. 22: Roberto Sala, Fremde Worte. Medien für ›Gastarbeiter‹ in der Bundesrepublik im Spannungsfeld von Außen- und Sozialpolitik, Ferdinand Schöningh Verlag, Paderborn 2011, 339 S., 9 Abb., Festeinband, ISBN 978-3-506-77106-3, € 45,90

Zwischen Propaganda und Integration: Eine unbekannte Seite der Geschichte der Einwanderung

Ist von den ›Gastarbeitern‹ die Rede, kreisen die Gedanken um Themen wie das Leben in Baracken, die Blindheit der Ausländerpolitik oder die Herzlosigkeit der Massenanwerbung. Außerhalb dieser gängigen Opfergeschichte finden die vielschichtigen Geschehnisse der Arbeitsmigration in die Bundesrepublik der 1960er und 1970er Jahre kaum Beachtung. Das Buch rekonstruiert die brisante Geschichte der Rundfunksendungen und Zeitschriftungen, die sich speziell an Einwanderer richteten. Sollten die fremdsprachigen Medien anfänglich die Arbeitsmigranten vor kommunistischen Einflüssen schützen, wurden sie bald zur Zielscheibe der autoritär regierten Herkunftsländer. Obwohl außenpolitische Kontroversen fortwährend auf ihnen lasteten, entwickelten sich aber die fremdsprachigen Medien vor allem zur sozialen Stütze im Alltag der ›Gastarbeiter‹.

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Bd. 21: Charlotte E. Haver, Von Salzburg nach Amerika.
Mobilität und Kultur einer Gruppe religiöser Emigranten im 17. und 18. Jahrhundert, Ferdinand Schöningh Verlag, Paderborn 2011, 475 S., zahlr. Abb., Festeinband, ISBN 978-3-506-77105-6, € 51,--

Um des Glaubens willen von Salzburg nach Amerika

Vom katholischen Fürstbischof von Salzburg 1731 wegen ihres lutherischen Glaubens des Landes verwiesen, von pietistischen Kreisen in Augsburg, Halle und London unterstützt, als Kolonisten nahe Savannah im neu gegründeten subtropischen Georgia aufgenommen, gelang es trotz aller Widrigkeiten manchen der ehemaligen Mägde und Knechte, zu Wohlstand zu kommen und zu ›Amerikanern‹ zu werden. Auf den Tausenden Seiten, die ihr Prediger Johann Martin Boltzius nach Deutschland sandte, lässt sich die Akkulturation in Wirtschaft, Religion und Schule verfolgen und z.B. ersehen, wie die Salzburger ihre Traditionen mit der neuen Umwelt verbanden, wie sie Engländern und Indianern begegneten und welche Einstellung sie zur Einführung der Sklaverei hatten. Diskutiert wird zudem, warum es auch nach fast 300 Jahren noch heute die ›Salzburger‹ als Erinnerungsgemeinschaft gibt.

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Bd. 20: Anna Lipphardt, VILNE. Die Juden aus Vilnius nach dem Holocaust. Eine transnationale Beziehungsgeschichte, Ferdinand Schöningh Verlag, Paderborn 2010, 545 S., zahlr. Abb., ISBN 978-3-506-77066-0, € 60,-

Auf der Suche nach dem Jerusalem Litauens - Begegnungen in New York, Tel Aviv und Vilnius

In der allgemeinen Wahrnehmung endet die Geschichte der osteuropäischen Juden mit dem Holocaust. Die vorliegende Studie stellt hingegen ihre facettenreiche Nachkriegsgeschichte in den Mittelpunkt. Sie folgt den Vilner Überlebenden auf dem Weg aus dem sowjetischen Vilnius über die Transit-Stationen in Polen und den DP-Lagern bis in die Aufnahmeländer – und kehrt schließlich zurück in die litauische Hauptstadt, wo erst 1991 wieder eine jüdische Gemeinde gegründet wurde. Indem sie osteuropäisch-jüdische Geschichte, Migrationsforschung, Erinnerungstheorie und empirische Kulturwissenschaft verbindet, bringt sie den Lesern eine vielschichtige Lebenswelt jenseits des Shtetl-Klischees nahe und entwirft ein differenziertes Bild transnationaler jüdischer Kultur-, Erinnerungs- und Trauerarbeit.

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Bd. 19: Christoph Rass, Institutionalisierungsprozesse auf einem internationalen Arbeitsmarkt: Bilaterale Wanderungsverträge in Europa zwischen 1919 und 1974, Ferdinand Schöningh Verlag, Paderborn 2010,
571 S., Festeinband, ISBN 978-3-506-77068-4, € 60,-

Die erste komparative Langzeitstudie zu bilateralen Wanderungsverträgen wirft neues Licht auf die Geschichte der Anwerbung von »Gastarbeitern«

Grenzüberschreitende Arbeitsmigration veränderte Europa im 20. Jahrhundert tiefgreifend. Das vorliegende Buch verbindet die Migrationsgeschichte der achtzehn wichtigsten Zu- und Abwanderungsländer des europäischen Arbeitswanderungssystems vom späten 19. Jahrhundert bis zum Anwerbestopp 1973/74 mit einer differenzierten Analyse der Genese und der Bedeutung von Anwerbeabkommen mit einem das 20. Jahrhundert überspannenden internationalen und komparativen Ansatz.

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Die Bände 1-18 der SHM sind im Verlag V&R unipress erschienen (bis 2009):

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SHM 1-18 bei V&R unipress
Bd. 1: Volker Ackermann, Der ›echte‹ Flüchtling. Deutsche Flüchtlinge und Vertriebene aus der DDR 1945-1961, Osnabrück 1995, 318 S. (ISBN 3-930595-32-X) (vergriffen)
Bd. 18: Oliver Trevisiol, Die Einbürgerungspraxis im Deutschen Reich 1871-1945, V&R unipress, Göttingen 2006, 237 S., gebunden (ISBN 3-89971-303-6)
Bd. 17: Andrea Riecken, Migration und Gesundheitspolitik. Flüchtlinge und Vertriebene in Niedersachsen 1945-1953, V&R unipress, Göttingen 2006, 325 S., gebunden (ISBN 3-89971-202-X)
Bd. 15: Walter D. Kamphoefner, Westfalen in der Neuen Welt. Eine Sozialgeschichte der Auswanderung im 19. Jahrhundert. Erweiterte Neuausgabe, V&R unipress, Göttingen 2006, 293 S., gebunden (ISBN 3-89971-206-4)
Bd. 14: Cecilie Hollberg, Deutsche in Venedig im späten Mittelalter. Eine Untersuchung von Testamenten aus dem 15. Jahrhundert, V&R unipress, Göttingen 2005, 294 S. (ISBN 3-89971-207-2)
Bd. 13: Klaus J. Bade, Sozialhistorische Migrationsforschung. Herausgegeben von Michael Bommes und Jochen Oltmer, V&R unipress, Göttingen 2004, 548 S. (ISBN 3-89971-172-6)
Bd. 12: Alexander Freund, Aufbrüche nach dem Zusammenbruch. Die deutsche Nordamerika-Auswanderung nach dem Zweiten Weltkrieg, V&R unipress, Göttingen 2004, 580 S. (ISBN 3-89971-106-8) (Restexemplare im IMIS erhältlich: imis@uni-osnabrueck.de)
Bd. 11: Markus Walz, Region - Profession - Migration. Italienische Zinngießer in Rheinland-Westfalen 1700-1900, Osnabrück 2002, 530 S. (ISBN 3-935326-12-2) (vergriffen)
Bd. 10: Tobias Brinkmann, Von der Gemeinde zur Community. Jüdische Einwanderer in Chicago 1840-1900, Osnabrück 2002, 484 S. (ISBN 3-935326-12-2) (vergriffen)
Bd. 9: Henriette von Holleuffer, Zwischen Fremde und Fremde. Displaced Persons in Australien, den USA und Kanada 1946-1952, 2. Aufl. Göttingen 2005, 416 S. (ISBN 3-932147-19-7)
Bd. 8: Michael Kösters-Kraft, Großbaustelle und Arbeitswanderung. Niederländer beim Bau des Dortmund-Ems-Kanals 1892-1900, Osnabrück 2000, 213 S. (ISBN 3-932147-18-9), € 22,- (vergriffen)
Bd. 7: Georg Fertig, Lokales Leben, atlantische Welt. Die Entscheidung zur Auswanderung vom Rhein nach Nordamerika im 18. Jahrhundert, Osnabrück 2000, 466 S. (ISBN 3-932147-17-0) (vergriffen)
Bd. 6: Piet Lourens/Jan Lucassen, Arbeitswanderung und berufliche Spezialisierung: Die lippischen Ziegler im 18. und 19. Jahrhundert, Osnabrück 1999, 206 S. (ISBN 3-930595-58-3) (vergriffen)
Bd. 5: Uwe Reich, Aus Cottbus und Arnswalde in die Neue Welt. Amerika-Auswanderung aus Ostelbien im 19. Jahrhundert, Osnabrück 1997, 272 S. (ISBN 3-930595-42-7) (vergriffen)
Bd. 4: Hannelore Oberpenning, Migration und Fernhandel im ›Tödden-System‹. Wanderhändler aus dem nördlichen Münsterland im mittleren und nördlichen Europa des 18. und 19. Jahrhunderts, Osnabrück 1996, 424 S. (ISBN 3-930595-34-6) (vergriffen)
Bd. 3: Axel Lubinski, Entlassen aus dem Untertanenverband. Die Amerika-Auswanderung aus Mecklenburg-Strelitz im 19. Jahrhundert, Osnabrück 1997, 328 S. (ISBN 3-930595-41-9) (vergriffen)
Bd. 2: René Del Fabbro, Transalpini. Italienische Arbeitswanderung nach Süddeutschland im Kaiserreich 1870-1918, Osnabrück 1996, 320 S. (ISBN 3-930595-40-0) (vergriffen)